Auswahl der richtigen einlagigen Dachabdichtung: mit Auflast, vollflächig verklebt oder mechanisch befestigt?

Einlagige Dachabdichtungen sind aufgrund ihrer Langlebigkeit, ihres geringen Gewichts, ihrer Kosteneffizienz und ihrer einfachen Verlegung eine beliebte Wahl für die Abdichtung von Flachdächern. Diese Membranen werden mit einer der folgenden Befestigungsmethoden auf dem Untergrund befestigt: mit Auflast, durch Verkleben oder mechanische Befestigung. Jede Methode bietet spezifische Vorteile und stellt einzigartige Herausforderungen.

Ob es sich um die Erstellung eines neuen modernen Flachdachs oder die Sanierung oder Renovierung eines bestehenden Flachdachs handelt, Bauherren, Architekten und Bauunternehmer müssen prüfen, welches System für die spezifischen Anforderungen des Projekts am besten geeignet ist. Dabei können Faktoren wie die Zugänglichkeit des Daches oder die spätere Anlage eines Gründachs oder einer Solaranlage eine Rolle spielen.

Auflast-Dachsysteme

Mit Auflast beschwerte Dächer gehören zu den ältesten einlagigen Dachabdichtungssystemen und stammen aus den 1960er Jahren. Aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit und Kosteneffizienz sind sie auch heute noch weit verbreitet. Bei einem Auflast-Dach werden die Dämmschicht und die wasserdichte Membran lose auf die Tragdecke gelegt und mit Ballastmaterial (z. B. Flusskies, Betonpflaster usw.) über der Membran fixiert, in der Regel mit einer Schutzschicht dazwischen. Diese Methode eignet sich am besten für Dächer mit einer minimalen Anzahl an Öffnungen und Durchdringungen.

Ein Dachabdichtungssystem mit Auflast ist relativ einfach zu installieren. Der Arbeitsaufwand ist geringer, was im Vergleich zu anderen Systemen zu niedrigeren Installationskosten führt. Je größer die Bahnen der Dachmembran sind, desto schneller kann die Verlegung erfolgen. Darüber hinaus können Auflast-Dachsysteme bei fast jedem Wetter installiert werden. Bei richtiger Auslegung bieten Dächer mit Auflast eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Windauftrieb, da das Gewicht der Auflast die Dachmembran fest an ihrem Platz hält.

Neben der einfachen und schnellen Verlegung sind Auflast-Dachsysteme auch nachhaltig und energieeffizient. Da keine Befestigungselemente erforderlich sind, ist die Gefahr von Wärmebrücken praktisch gleich Null. Einlagige Dachbahnen, die eine längere Lebensdauer haben, wie z. B. EPDM, können wiederverwendet werden, wenn sie in einem Auflast-Dachsystem installiert werden: Sie können leicht entfernt und auf einem anderen Dach wieder verwendet werden.

Die größten Herausforderungen bei einem Auflast-Dachsystem hängen mit seinem Gewicht zusammen. Dachneigung, Höhe und Tragkonstruktion können einschränkende Faktoren sein. Die Dachterrasse muss das Gewicht der Auflast tragen können. Möglicherweise ist eine strukturelle Verstärkung erforderlich, was die Gesamtkosten des Dachprojekts erhöhen kann. Ältere Gebäude sind möglicherweise nicht für Auflast-Dachsysteme geeignet, ohne dass teure Umbauten erforderlich sind.

Die Auflast kann, insbesondere wenn es sich um Kies handelt, auch die Inspektion und Wartung eines Daches erschweren. Etwaige Schäden an der Dachbahn sind möglicherweise schwerer zu erkennen, und unter der Auflast können sich Schmutz wie Blätter ansammeln.

Vollflächig verklebte Dächer

Bei einem vollflächig verklebten Dachsystem wird die wasserdichte Membran mit Klebstoff auf der Dämmschicht oder direkt auf dem Dachuntergrund befestigt. Diese Befestigungsmethode sorgt für ein glattes und ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild und kann auf Dächern mit unterschiedlichen Neigungen und komplexen Formen installiert werden, selbst auf Konstruktion, die alles andere als flach sind. Gute Kandidaten für ein verklebtes System sind praktisch alle Dächer, da die vollflächige Verklebung flexibel ist und wenig wiegt.

Ein äußerst wichtiger Vorteil eines vollflächig verklebten Dachsystems besteht darin, dass die starke Klebeverbindung eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Windauftrieb bietet, wenn es auf einem festen, fixierten Untergrund verklebt wird. Vollflächig verklebte Dachsysteme sind somit ideal für Regionen geeignet, die starken Winden ausgesetzt sind.

Der Nachteil ist, dass vollflächig verklebte Dächer arbeitsintensiver sein können als Systeme mit Auflast oder mechanisch befestigte Systeme. Die Anwendung von Klebern ist wetterabhängig. Wenn die Temperatur zu niedrig oder die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, kann es sein, dass der Kleber nicht richtig haftet, was sich auf die Verlegungszeiten auswirken kann.

Moderne selbstklebende einlagige Dachabdichtungsmembrane, bei denen die Unterseite werkseitig mit einem starken Kleber beschichtet ist, machen das Auftragen von Klebern vor Ort und das Warten auf deren Trocknung überflüssig und bieten eine zeitsparende Alternative.

Mechanisch befestigte Dächer

Bei mechanisch befestigten Dachabdichtungssystemen wird die Dämmschicht meist mit Platten und Befestigungselementen auf der Tragdecke befestigt. Die Dachbahn wird dann auf die Dämmung gelegt und mit verschiedenen Befestigungssystemen mechanisch auf der Tragdecke befestigt, meist im Nahtbereich aneinander angrenzender Bahnen. Die Dachaufkantungen können mechanisch befestigt oder vollflächig verklebt werden, während Durchdringungen und Öffnungen mit Anschlüssen ausgeführt werden.

Mechanisch befestigte Dächer können bei einer Vielzahl von Wetterbedingungen installiert werden. Temperatur und Feuchtigkeit haben keinen Einfluss auf den Verlegungsprozess, was weniger Verzögerungen und mehr Flexibilität bei der Planung bedeutet. Es handelt sich außerdem um ein leichtes System mit ästhetischem Aussehen.

Diese Befestigungsmethode ist relativ kostengünstig, hat jedoch einige Nachteile. Viele der bei mechanisch befestigten Dächern verwendeten Befestigungssysteme können als Wärmebrücken fungieren, an denen Wärme verloren gehen kann.

Nicht durchdringende Varianten für eine mechanische Befestigung an der Naht sind das Induktionsschweißsystem für thermoplastische Membranen und das lineare Befestigungssystem mit speziellen Streifen. Beim Induktionsschweißen wird die thermoplastische Dachabdichtungsmembran mit einem Induktionswerkzeug an speziell beschichteten Metallplatten angeschweißt. Diese Methode, bei der die Induktionsplatten nach einem symmetrischen Designmuster im Untergrund befestigt werden, bietet hohe Windwiderstandswerte und reduziert die Arbeits- und Materialkosten.

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