Casa d'en Xifré ist ein denkmalgeschützter Wohnkomplex im Herzen von Barcelona, der aus sechs Gebäuden besteht. Der Komplex wurde im Jahre 1837 errichtet und war der erste Wohnkomplex mit fließendem Wasser in der Stadt. Ihre Fassaden und Dächer blieben bis zum Startschuss für das Projekt Terrats d’en Xifré in 2019 völlig unberührt. Im Zuge dieses Sanierungsprojekts wurden die Dächer der verschiedenen Gebäude der Casa d'en Xifré über einen begehbaren Terrassengarten miteinander verbunden, um die städtische Biodiversität zu erhöhen.
Projekt-ID | |
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Ort | Barcelona, Spanien |
Anwendung | Gründach |
Projekttyp | Renovierung |
Gebäudetyp | Wohngebäude |
Oberfläche | ca. 1 300 m2 |
Produkte | RubberGard EPDM 1,5 mm |
System | Auflast-Dach |
Das Designstudio MataAlta gewann die durch den Stadtrat von Barcelona geförderte Gründächer-Ausschreibung mit seinem „Rewilding“-Konzept für Terrats d’en Xifré, das darauf abzielte, die Natur in das öffentliche Stadtbild zurückzubringen. Autarkie, gesellschaftliches Miteinander und Biodiversität standen dabei im Mittelpunkt. Das Konzept umfasste mehrere Wasserflächen, Insektenhotels, Nistplätze, kleine Fischteiche und Komposter, die allesamt eine Erhöhung der Artenvielfalt bezweckten.
Alle Materialien wurden sorgfältig ausgewählt, um eine geringe Kohlenstoffbilanz zu erzielen und die durch das Projekt hervorgerufene Umweltbelastung zu reduzieren. Im ersten Schritt wurde eine detaillierte bauliche Studie zur Tragfähigkeit durchgeführt, bei der das Design des Gründachs berücksichtigt wurde. Die ursprüngliche Dachkonstruktion aus traditionellen katalanischen Keramikfliesen wurde mit einer Geotextilie versehen, auf der im Anschluss lose unsere RubberGard EPDM-Dachabdichtungsmembranen verlegt wurden. Eine weitere Geotextilie wurde daraufhin auf diesen Membranen verlegt, gefolgt von einer Drainageschicht mit Bewässerungssystem.
„Unter unseren Füßen befindet sich eine etwa 20 bis 40 cm dicke Bodenschicht, die zur Abdichtung wie auch zur Schall- und Wärmedämmung des Gebäudes beiträgt. Zugleich bildet sie die Grundlage für die Vermehrung der Artenvielfalt auf einem Hausdach, auf dem zuvor nicht einmal ein Blumentopf zu finden war“, bemerkte Sergio Carratalá von MataAlta.
Die Vegetation des Gründachs umfasst vornehmlich einheimische Mehrjahrespflanzen, die sich durch aromatische, bestäuberfreundliche, trockenheits- und krankheitsresistente und verschmutzungsfilternde Eigenschaften auszeichnen. Das Gründach kann bis zu 50 % Wasser speichern. Jeglicher Überschuss wird in einer unterirdischen Zisterne gesammelt und in den heißen Sommermonaten zur Bewässerung des Gartens verwendet.
Der Garten ist auch mit Arbeitstischen ausgestattet, die Gespräche und Begegnungen zwischen den Bewohnern des Gebäudes, die sich aus Stadtbewohnern, Besuchern eines Wohnheims und Mitarbeitern eines Coworking Space zusammensetzen, fördern. Sergio betont, dass die neue Anlage nur Vorteile mit sich bringt, da sich der Wert des Gebäudes erhöht hat und es nun schall- und wärmegedämmt ist. Außerdem „speichert der Komplex Wasser, reduziert die Luftverschmutzung, fördert städtische Landwirtschaft wie auch ein gesellschaftliches Miteinander“.
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